Ausblick

Schau - die waldgedärmte Grandschaft bläut Wissen auf.
Dir Knecht, obwohl dein Hörgang stopfet.
Du säumst es nicht dir Flissen anzuhäufen, kaum daß du schon gedacht.

Mach dich nicht lächerlich du Wurm, du grauses Windgebläs!
Vertan die Energie, du suchtest hinter Meilern.

Bramanenhafter Eingestand braucht nicht dich missen bei der Tat.
Und - Junker zäume auf die Sau, zu suchen die Vogtei.

Die Knute ruft dich gleichenwegs, hab keine Scheu!
Erbarmen gibt dir außerorts halt nur der Müller, im Mehl erstickt und sorgenvoll.

Im Glase tränkt der Wirt dir gern den Schädel, rasiert bis auf den Knochen.
Du schäumst? - Das muß die Säure sein, die manchen Landes Honig ist.

Der Met ist schuld, ich weiß, ich weiß, das Hirn ist dir dein After.
Doch kaum geschluckt beengt er dich, mit Rollen, Grausen, Heiterkeit.

Besinn dich Tod, du hast dein Ziel, es klärt sich ohne Grenze.
Ein Tor ist dir dein Eingangspfuhl, im Licht verfaulter Kränze.

Verdreh den Blick, das hattest du - schon in dem sechsten Leben,
das Gott dir gab und nun verwirkt hast du ein ganzes Geben.

Dein Schritt geschlammt von Engelblut kann nur ein Engel halten.
In heiliger Arenarunde wird Gottes Auge walten.

Ganz unbesehn am Rande stand gesinnungsstark der Huber, ein Kreuz in seine Braue tätowiert.
Verglich ihn gleichenrechtens, gleich Junker , Vogt und Knecht.

Bald sah man auf, bald sah man nieder, das Kreuze blieb, geformt dennoch, geziert verschiedner Ranken.
Und sproß in hoher Turmespracht den Sternen zu, vergoldet nun und stolz.

Nur brach man bald die Zacken ab, das Gold verblich im Tag
und mancher trägt es noch an Brust und Kopf, du Kreuz, am Kreuz geborn.

1991