Maschinentanz
Der Dreher spannt das Eisen ein,
das Rotationsmodul erglüht
und an der Hallendecke pulst die Leuchte
den Rythmus für das tätige Gemüt.
Eins, zwei, drei, die Späne fliegen,
der Meister zählt die Schritte
und simultan im Walzertakt,
vibriert der Hobel zur Maschinenmitte.
Und durch die Nachtschicht tanzt triolisch,
des Schichtarbeiters Werkzeugschrank,
doch Eisen-Werner liegt bezecht
im Keller auf der Schlosserbank.
Numerisch dreht das Backenfutter
den Bohrer aus der rechten Hand,
ein spitzer Schrei, ein Tröpfchen Blut,
der Fehler wurde schnell erkannt.
So tanzt die Halle Früh - und Nachtschicht,
kein Interruptus wird gewagt,
bis daß der Feierabend scheide,
die Zweckehe vom Arbeitsmarkt.
1994